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Mehr Tote durch Ärztepfusch als im Straßenverkehr 

 April 6, 2005

von  RA Finkeldei

Wie die Süddeutsche berichtet, ist nach Angaben des Präsidenten der deutschen chirurgischen Gesellschaft davon auszugehen, dass mehr Menschen durch Ärztepfusch sterben als im Straßenverkehr ums Leben kommen. Ärztepfusch gehöre damit zu den 10 häufigsten Todesursachen und sei statistisch sogar noch vor Aids und Brustkrebs anzusiedeln. Die Ursache hierfür sei in den kleinen Unzulänglichkeiten des Alltags zu erblicken. Verwechslungen von Namen oder Medikamenten kämen häufig vor und hätten teilweise dramatische Auswirkungen.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Insoweit unterscheidet sich ein Arzt nicht von einem Schreiner, ein Krankenhaus nicht von einer Baustelle. Alarmierend ist allein die offensichtlich hohe Zahl ärztlicher Behandlungsfehler.

Ich kann nur jedem, der falsch behandelt worden ist, dringend raten sein Recht durchzusetzen. Schadensersatz und Schmerzensgeld gegen einen Arzt geltend zu machen, sollte kein Tabu sein. Wer zum Arzt geht, schließt mit dem Arzt stillschweigend einen Behandlungsvertrag ab. Diesen Vertrag hat der Arzt, der mit seiner Tätigkeit schließlich Geld verdient, ordnungsgemäß zu erfüllen. Und wer nicht ordentlich arbeitet, der hat nach dem Gesetz für den Schaden aufzukommen, den er dadurch anrichtet. Warum das bei einem Arzt anders sein sollte als bei einem Schreiner und in einem Krankenhaus anders als auf einer Baustelle, erschließt sich mir nicht.

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